Island per Rad 2013 - Teil 5





1 Wandergebiet Þórsmörk
2 Zwischen Skógafoss und Vik
3 Mýrdalssandur und weitere Sanderflächen
4 Skaftafell und Svartifoss
5 Jökulsárlón
6 Ostfjorde und der Nordosten Islands
7 Asbyrgi und 8 Dettifoss
9 Husavik

10 Hochlandpiste Sprengisandur
11 Landmannalaugar
12 Gullfoss
13 Kerlingarfjöll
14 Hveravellir
15 Vatnsnes Halbinsel
16 Westfjorde
17 Dynandi Wasserfall

18 Látrabjarg
19 Flatey
20 Snæfellsnes
21 Þingvellir

22 Geysir
23 Seljalandsfoss
24 Vestmannaeyjar
25 Reykjavík

Das Gebiet der Westfjorde verlasse ich nun und fahre abends mit der Fähre Baldur von Brjánslækur zur Insel Flatey.

19 Flatey

Am Fährhafen Brjánslækur hatte ich bis zur Abfahrt viel Zeit und las den Kriminalroman "Flateyjargáta", "Das Rätsel von Flatey" des isländischen Autors Viktor Arnar Ingólfsson. Neben der Kriminalgeschichte wird in dem Buch auch Bezug genommen auf das Buch Flateyjarbók, die umfangreichste Handschriftensammlung der isländischen Frühzeit, die zwar nicht in Flatey geschrieben wurde, aber eine Weile in Flatey aufbewahrt wurde und aus dieser Zeit ihren Namen bekam. Der Bischof von Skálholt, Brynjólfur Sveinsson, schenkte das Flateyjarbók im 17. Jhdt. dem dänischen König und erst 1971 wurde es nach Island zurückgebracht.

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Bei der Überfahrt mit der Fähre war das Wetter klar (und windig) und man sah in der Ferne den Snæfellsjökull.

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Der Abend und der nächste Vormittag waren sehr entspannt. Auf der 2km langen und maximal 400m breiten Insel gibt es keine Autos. Die Insel ist seit der Landnahme durchgehend bewohnt, allerdings sind heute nur noch 10 Einwohner in Flatey gemeldet. Der Rest der Häuser sind anscheinend zeitweise bewohnte Ferienhäuser.

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Mein Fahrrad habe ich auf der Insel nachts nicht abgesperrt :) , die Fähre Baldur kam morgens um 10.30 wieder vorbei...

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Ein Liegeradler aus Deutschland war auf der Fähre mit dabei und wir übernachteten auf dem Zeltplatz in Flatey neben dem Zelt eines Photographen, der einige spannende Buchprojekte gemacht hat und gerade an weiteren arbeitet und mit seiner Familie reiste. Hat mich sehr gefreut, bei einem griechischen Kaffee und Schokolade den Vormittag bis zur Ankunft der Fähre zu verratschen.

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Fischfang ist natürlich ein Thema in Flatey, wie fast überall in Island. Hier wird der Fang gerade getrocknet.

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Ich hatte den Eindruck, dass alle Bewohner der Insel am Anleger sich versammelten, als die Fähre mittags anlegte... und sie brachte mich nach Stykkishólmur im Norden der Halbinsel Snæfellsnes.


20 Snæfellsnes

Snæfellsnes wird auch Mini-Island genannt, weil auf kleinster Fläche alle Reize der großen Insel vorhanden sind. Lavafelder...

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... Fjorde ...

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... smileys auf den Feldern und gletschergeformte Berge wie der Kirkjufell der als Nunatak zwischen Eiszeitgletschern zugeschliffen wurde.

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Am Westende der Halbinsel befindet sich der Snæfellsjökull (dt. „Schneeberggletscher“) ein 1446 m hoher Stratovulkan und der Eingang zum Mittelpunkt der Erde laut Jules Verne...

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Der 1959 errichtete 412 Meter hohe Sendemast Gufuskálar ist das höchste Bauwerk Westeuropas und diente der Funknavigation der US-Armee bis Mitte der 1990er Jahre. Heute wird ein isländisches Radioprogramm im Langwellenbereich ausgestrahlt.

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Das Wetter trübte sich ein und der Wind wurde stärker. Ich umrundete Snæfellsnes und machte eine Wanderung Nahe des Ortes Arnarstapi an der Küste entlang, dort kann man u.a. Mantelmöwen, Dreizehenmöwen, Eissturmvögel und Küstenseeschwalben beobachten.

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Bei einer Kaffeepause sah ich dann, daß Island anscheinend gerade von google ins Visier genommen wird...

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Abends besuchte ich in der Nähe des Hofes Snorrastaðir den Schweißschlackenkegel Eldborg í Hnappadal. Der 50m tiefe und ca 200m Durchmesser grosse Krater liegt im Lavafeld Eldborgarhraun und ist sehr ebenmässig geformt.

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Am nächsten Morgen Richtung Borgarnes begann der (Gegen-)Wind. Unvorhersehbare seitliche Böen machten mir auch den Weg ins Tal der Hvítá nicht einfach. Nasskaltes Wetter den ganzen Tag. Ich schaute mir aber die Wasserfälle Hraunfossar an, die direkt aus dem Lavafeld zu entspringen scheinen.

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Ein Zeltplatz mit Schwimmbad in Húsafell, nicht weit weg vom Beginn der Hochlandpiste Kaldidalur, bzw. Kaldadalsvegur, gab mir in einem Wäldchen Windschutz für 2 Nächte. Ich traf dort Dänen und Holländer, die schon ihren 9ten bzw. 7ten Urlaub in Island verbrachten und ebenfalls dort auf besseres Wetter warteten.

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Ich verbrachte einen Tag lesend im Zelt und die nähere Umgebung durch Wanderungen erkundend bis ich tagsdarauf bei immer noch nicht so recht überzeugendem Wetter weiterfuhr.


21 Kaldidalur und Þingvellir

Zwischen dem Vulkan Ok und dem Gletscher Þórisjökull verläuft die Kaldidalur, das "kalte Tal", die kürzeste der isländischen Hochlandpisten; apropos Höhe, der Scheitelpunkt ist bei 727m erreicht.

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Über die Route Uxahryggjavegur (es macht mir ja schon Spaß diese Zungenbrecher hier reinzuschreiben :) ) ritt man früher nach Þingvellir aus Nord- und Westisland zum Althing.

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„Þing“ bedeutet Volksversammlung, und „vellir“ sind Felder. Die norwegischen Wikinger, die Island besiedelten trafen sich also im Juni 2 Wochen lang zu einer gesetzgebenden Versammlung namens Alþing. Geologisch liegt es vergleichsweise interessant in einer Grabenbruchzone und ist umgeben von vier aktiven Vulkansystemen.

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Wettermässig fischte ich etwas im trüben, aber das sollte sich wieder bessern: über den alten Badeort Laugarvatn fuhr ich weiter zum Stóri Geysir, zum Namensgeber der Geysire weltweit, und auf meiner Reise um Island schliesst sich der Kreis im nächsten Teil: vom Seljalandsfoss kann ich im nächsten Teil Bilder bei Sonnenschein zeigen...

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